Mexico, Teil 5: Palenque, Misol Há, Agua Azul
Sonntag, 6. November
Heute ging es weiter nach
Palenque. Die Busfahrt vorbei an teilweise
sehr ärmlichen Behausungen dauerte 5 Stunden, obwohl es nicht mal 200 Kilometer
waren. Bei den Bergen und Kurven kein Wunder, aber zumindest war die Strecke nicht
ganz so schlimm wie von Oaxaca nach Pochutla. Im Bus nach Palenque saßen
witzigerweise fast alle Leute von der Mayadorftour.

Nachdem wir in Palenque angekommen waren, sind wir erst einmal zur Bank gegangen
zum Geldabheben. Leider streikte der Automat bei beiden Banken des Ortes, so blieb
uns nur noch die Kreditkarte. Nach dem Bankchaos bekamen wir gleich ein Collectivo
zu den Cabañas in
El Panchán auf der Straße
zu den Ruinen. Dort war erstaunlicherweise nicht so viel los. Wir haben bei Rakshitas
sofort eine gute Unterkunft bekommen, die Cabaña "La Luna". Nunja,
etwas hellhörig war es schon, deshalb war auch nicht zu überhören,
dass unsere Nachbarn in der Cabaña “El Sol” mit Familienplanung
beschäftigt waren.
Wir sind dann im Restaurant etwas essen gegangen, wo man recht gemütlich
saß und abends Live-Musik war. Dort haben wir ein amerikanisches Pärchen
wiedergetroffen, das ebenfalls bei den Indígenadörfern dabei war.
Sie erzählten uns noch von ihren Erlebnissen bei einer weiteren Tour in San
Christóbal, wo sie bei einem Interview mit einem Zapatistenführer
waren. Desweiteren berichteten sie von einer mordsmäßig großen
haarigen Spinne mit 7 Beinen in der Dusche, wegen der sie sich nur unter Bewachung
zum Duschen trauten...
Unser Haus war Gott sei Dank sauber, keine Moskitos und keine Mörderspinnen.
Glück gehabt.
Dafür sahen wir auf dem Weg zum Restaurant eine Riesenheuschrecke, die gut
getarnt auf einem grünen Blatt saß.
In El Panchán waren auch verschiedene Tourenanbieter vertreten, so dass
wir für den Folgetag eine Tour zu den Palenque-Ruinen und den Wasserfällen
Misol-Ha und Agua Azul buchten.
Sehr beeindruckend war übrigens auch die nächtliche Geräuschkulisse
im Dschungel, schon deshalb hat sich die Übernachtung dort gelohnt.
Montag, 7. November
Unsere Tour ging morgens um 8 Uhr los, nach mexikanischer Pünklichkeit also
so um kurz vor halb 9 Uhr. Unsere Tourgruppe bestand fast nur aus Deutschen, einer
aus Wuppertal und zwei aus Offenburg, mit denen wir während der Tour meist
unterwegs waren.
Die
Palenque-Ruinen waren quasi um die Ecke, und dort war das
Wetter auch noch einigermaßen gut. Es muss wohl teilweise übel schwül
dort sein mitten im Dschungel, aber es war an diesem Morgen recht erträglich.
Mangels Führer bei den Ruinen - die Tour beinhaltete nur Transport - haben
wir uns an unser schlaues Buch “Reise Know How” gehalten.

Die Ruinen waren sehr beeindruckend, vor allem auch die Lage im Urwald. Wir haben
natürlich auch einige Pyramiden bestiegen, das hält fit auf Dauer, sollte
man jeden Tag machen...
Affen gibt es in Palenque wohl auch, haben sich uns allerdings leider nicht gezeigt,
dafür sahen wir einige interessante Bananenstauden mit gelben und roten Bananen,
lecker.
Bei den Ruinen trafen wir auch eine alte Bekannte aus Mexico-City wieder, eine
Schwedin, die bei der Tour in Teotihuacán mit dabei war. Sie hat sich uns
dann für die restliche Besichtigung von Palenque angeschlossen.
Kaum waren wir mit den Ruinen fertig, als der Himmel seine Schleusen öffnete
und der Regenwald seinem Namen alle Ehre machte. Wir saßen dann zum Glück
im Trockenen an der Gaststätte beim Museum und warteten, bis unsere Tourbus
kam. Nach dem mexikanischen Motto “mañana” kam der Bus kam
gleich mal 40 Minuten später.
Nach längerer Fahrt und einem Buswechsel an einer Tankstelle kamen wir dann
beim Wasserfall
Misol-Ha an. Größere Wasserfälle
kamen mittlerweile auch in Form von Regen herunter, es war aber trotzdem sehr
spektakulär. Man konnte auch hinter dem Wasserfall durchgehen, was ebenfalls
eine interessante Perspektive war.

Weiter ging es dann zu
Agua Azul. Der Weg dahin hat sich ewig
hingezogen. Als wir endlich ankamen, war das Wetter immer noch nicht besser, es
hatte sich im Gegenteil so richtig eingeregnet.
Das war eigentlich der einzige Tag, wo wir so richtig Pech hatten mit dem Wetter.
Wir sind einige Zeit durch den Regen gestiefelt und haben uns dann in ein Restaurant
mit Blick auf die Wasserfälle gesetzt. Einige wasserfanatische Touris gingen
trotz strömenden Dauerregens baden, aber wir wollten lieber keine mordsmäßige
Erkältung riskieren.
Nach 4 Stunden Wasserfall und Regenfall sind wir wieder nach Palenque gefahren.
Haben uns alle beim Hotel der beiden Offenburgerinnen absetzen lassen, da wir
noch ins Internetcafe und zum ADO-Busterminal wollten. Die beiden Internetcafes
waren leider überfüllt, deshalb machten wir uns gleich zu Fuß
auf den Weg zum Busterminal. Mittlerweile war es echt eklig nass und von den Dächern
kamen Misol-Ha-ähnliche Wasserfälle, so dass wir froh waren, als wir
unser Ticket nach Campeche besorgt hatten und im Taxi zu unserer Dschungelresidenz
saßen. Der Taxista erzählte uns dann, dass für den nächsten
Tag wieder herrlich schönes Wetter angesagt war, na toll.In El Panchán
trafen wir abens im Restaurant wieder die beiden Amis, die eine ziemlich heftige
Tour nach Bonampak hinter sich hatten und einige von der Cañón del
Sumidero-Tour bzw. San Christóbal. Wir sind dann relativ bald zu Bett gegangen,
da unser Bus schon um 8 Uhr morgens nach Campeche fuhr.
Reisebericht Mexico
Mexico, Teil 1: Mexico-City, Teotihuacán
Mexico, Teil 2: Puebla, Oaxaca, Monte Albán
Mexico, Teil 3: Puerto Ángel, Zipolite, La Ventanilla
Mexico, Teil 4: Cañón del Sumidero, San Cristóbal, Chamula, Zinacantán
Mexico, Teil 5: Palenque, Misol Há, Agua Azul
Mexico, Teil 6: Campeche, Mérida
Mexico, Teil 7: Chichén Itzá, Playa del Carmen, Tulum
Mexico, Teil 8: Playa del Carmen