Am letzte Bundesligaspieltag 07/08 trat der KSC in Hamburg an, woraus wir wieder
ein verlängertes Wochenende machten.
Bereits Freitag Mittags trafen wir in der Hansestadt ein. Unser Hotel, das NH
City-Hotel in St. Pauli, glich einer wahren Luxusherberge. Der Preis war entsprechend
gesalzen, aber günstige Unterkünfte in annehmbarer Lage sind in Hamburg
wohl Mangelware. Die nächste U-Bahn-Haltestelle befand sich um die Ecke,
viele Sehenswürdigkeiten konnte man aber auch zu Fuß erreichen, beispielsweise
die Landungsbrücken. Diese waren auch unser erstes Ziel und dort angekommen,
stärkten wir uns erst einmal mit einer Currywurst (die sollte man wohl
besser in Berlin essen, das nächste Mal gibt's Fischbrötchen...).
Die Landungsbrücken sind auch Startpunkt für Hafenrundfahrten. Diverse
Reedereien buhlen um Kundschaft, preislich liegen alle ähnlich. Kleinere
Barkassen fahren auch in die Speicherstadt, wenn der Wasserstand es erlaubt,
aber eigentlich lässt sich die Speicherstadt sowieso besser zu Fuß
erkunden. Wir kletterten also in die nächste verfügbare Barkasse und
starteten eine einstündige Hafenrundfahrt. Die meisten Mitfahrenden kamen
übrigens aus "Kallsruuh", da waren wohl noch mehr Fußballtouristen
unterwegs.
Wieder festen Boden unter den Füßen, besichtigten wir die "Rickmer
Rickmers", ein Segelschiff aus dem Jahr 1896, das am Hafen nahe der Landungsbrücken
liegt.
Gegen späten Nachmittag trafen wir uns mit Bekannten aus Hamburg, mit denen
wir abends ins Musical "König der Löwen" gehen wollten.
Vorher war aber noch genügend Zeit für ein Stück Kuchen an der
Überseebrücke und ein paar Fotos von einem Aussichtspunkt mit kleinem
Weinberg. Auch etwas überraschend in diesen Breitengraden.
Per Fähre gelangten wir zum "Theater am Hafen" am gegenüberliegenden
Elbufer. Das Musical war wirklich lohnend. Die sehr aufwändigen und eigenwilligen
Kostüme verlangten den Beteiligten einiges ab. Wir hatten unsere Plätze
im Oberrang, die einen sehr guten Überblick über das Geschehen boten.
Nach dem Musical gingen wir noch zu später Stunde in St.Pauli essen.
Am nächsten Morgen suchten wir zunächst etwas zum Frühstücken
und landeten in einem ziemlich stylischen Cafe, das allerdings nicht besonders
gut war. Weiter ging es in die Innenstadt zum Rathausmarkt mit dem historischen
Rathaus.
Nächste Station war das Mahnmal St. Nikolaikirche. Von der im zweiten Weltkrieg
zerstörten Kirche steht nur noch die Turmruine, auf die man per Lift hinauffahren
kann. Es bietet sich allerdings an, schwindelfrei zu sein, da sich ein ziemlich
freier Blick aus dem Fahrstuhl heraus bietet. In den Kellerräumen gibt
es außerdem eine interessante Ausstellung über Hamburg während
des zweiten Weltkriegs.
Der Himmel hatte sich mittlerweile verfinstert und es begann zu regnen. Nach
kurzem Abstecher in die Speicherstadt ging es auf direktem Wege zum Alsterpavillon,
wo wir uns mit einigen anderen KSClern zum Essen vereinbart hatten. Die Männer
kümmerten sich anschließend ums Babysitting, während die Frauen
zum Fußballschauen in Richtung Stadion fuhren.
Das Spiel soll hier besser nicht ins Detail gehend erörtert werden. Die
Gesangsdarbietungen von Lotto King Karl waren noch das Beste am Spiel (zumindest
für die 4.000 Gästefans, die restlichen 52.000 hatten wahrscheinlich
ihren Spaß).
Nach dem Spiel trafen wir uns noch kurz auf der Reeperbahn, wo der verräterische
blau-weiße Schal einige ziemlich mitleidige bis spöttische Blicke
und Bemerkungen eintrug (also ab in die Tasche damit, das muss ja nicht sein...).
Zum Ausklang des anstrengenden Tages war ein Besuch im "Modellbahn-Wunderland"
in der Speicherstadt angesagt. Tagsüber muss man dort mit langer Anstehzeit
rechnen, um acht Uhr abends waren die Besuchermassen aber schon weg und man
konnte sich ganz entspannt die Modellbahnwelten ansehen.
Am nächsten Morgen gab es Frühstück im "Schweinske"
auf der Reeperbahn, wo man solide und halbwegs günstig essen kann. Nachdem
unser Gepäck am Bahnhof Altona im Schließfach untergebracht war,
spazierten wir weiter zum Elbufer.
Erstes
Ziel war der Museumshafen Oevelgönne. Hier liegen einige ausgemusterte
Schiffe, die aber alle noch fahrtüchtig sind. Lohnend ist auch eine Besichtigung
des Dampf-Eisbrechers "Stettin, bei dem man in den Maschinen- und Kesselraum
hinabsteigen kann (vorsicht, Kopf einziehen...). Danach schlenderten wir noch
ein Stück den benachbarten Sandstrand entlang und legten an der nächsten
Strandbar eine Pause ein. Vom Strand aus ließ sich gemütlich das
rege Treiben am gegenüberliegenden Containerterminal beobachten. Gut erholt
gingen wir zurück zum Museumshafen und nahmen von dort die Fähre zu
den Landungsbrücken.
In der Nähe der Landungsbrücken steht das Wahrzeichen der Hansestadt,
der "Michel", der eigentlich St. Michaelis-Kirche heißt. Empfehlenswert
ist die Turmbesteigung. Es gibt auch einen Fahrstuhl, allerdings stand eine
Schlange davor, weshalb wir die sportliche Variante bevorzugten. Die Aussicht
über Stadt und Hafen entschädigte aber für den anstrengenden
Weg.
Nach einem kurzen Abstecher zur Binnenalster machten wir uns gegen späten
Nachmittag wieder auf den Nachhauseweg.