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Reisebericht Bretagne (1)

September 2008

Von Rennes nach Ploumanac&h

Donnerstag, 4. September 2008
 Köln - Paris - Rennes


Um halb sechs klingelte uns der Wecker unsanft aus dem Bett. Bereits um kurz nach sieben saßen wir im Thalys von Köln nach Paris und erreichten nach vierstündiger entspannter Fahrt den Bahnhof "Gare du Nord". Dort angekommen, reihten wir uns zunächst in der Schlange am Metro -Fahrkartenautomat ein. Gut, dass genügend Zeit war, unser Zug vom Gare Montparnasse nach Rennes fuhr erst zwei Stunden später. Endlich im Besitz eines Tickets ging es dann in rund zwanzig Minuten mit der Linie 4 nach Montparnasse-Bienvenüe. Nach einem kleinen Fußmarsch durch die Pariser Unterwelt fanden wir uns schließlich im Gare Montparnasse wieder.

Die verbleibende Stunde Wartezeit verbrachten wir im Jardin Atlantique, einem großen Dachgarten in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs, und genossen die Sonnenstrahlen.

Nach weiteren zwei Stunden Fahrt im TGV war schließlich das Ziel erreicht, die bretonische Hauptstadt Rennes. Für die zwei folgenden Nächte bot uns das Ibis-Hotel Solferino beim Bahnhof Unterkunft.
Am Nachmittag sahen wir uns noch ein wenig die Stadt an. Das Zentrum ist vom Bahnhof gut zu Fuß zu erreichen. Besonders nett ist die Altstadt, hier ist auch abends einiges los.

Zum Abendessen gab es lokale Spezialitäten in einem kleinen Restaurant um die Ecke. Auf der Speisekarte standen die typischen Crepes und Galettes, die uns im Verlaufe der Reise noch öfter begleiten sollten. Die süßen Crepes sind ähnlich wie in Deutschland, deftige Crepes heißen "Galettes de blé noir" und sind aus Weizenmehl.

Anschließend machten wir noch eine Foto-Runde durch die Altstadt. Nachdem die Kamera nach diversen Langzeitbelichtungen ihren Dienst versagte war es dann höchste Zeit fürs Bett.

Freitag, 5. September 2008
 Rennes


In einem kleinen Imbiss in der Altstadt von Rennes stärkten wir uns am Morgen mit einem belegten Baguette. Währenddessen zeigte sich das bretonische Wetter von seiner unangenehmen Seite. Es goss dermaßen, dass es ratsam schien, sich mit dem Frühstück noch etwas Zeit zu lassen. Mit Schirm und Regenjacke bewaffnet wagten wir uns dann nach draußen und retteten uns in die Cathédrale Saint-Pierre ins Trockene.
Zum Glück machten der Regen zwischendurch immer mal wieder kurz Pause, so dass es möglich war, sich noch ein wenig in der Altstadt umzusehen. Als der Himmel wieder seine Schleusen öffnete, pausierten wir in einem Cafe.
In Frankreich sind sogenannte Cafes eher mit hiesigen Bistros zu vergleichen. Wenn man Kaffe und Kuchen möchte, sollte man stattdessen einen "Salon de the" aufsuchen. Das einzige kuchenähnliche Produkt, das die Speisekarte hergab, war ein ziemlich süßer Zitronenkuchen. Später legten wir noch ein Päuschen im Hotel ein, promt wurde das Wetter besser. Das änderte sich allerdings schlagartig, als wir wieder den Fuß vor die Tür setzen, da wollte uns offenbar jemand ärgern.

Eigentlich stand noch die Besichtigung des "Parlament de Bretagne" auf dem Programm. Das ehemalige Parlament beherbergt heute ein Gericht. Leider war hier gerade eine Veranstaltung mit wichtigen Herrschaften in Gange - darauf ließ zumindest die Security-Präsenz schließen - so dass aus der Besichtigung nichts wurde.

Samstag, 6. September 2008
 Rennes - St. Malo


Nach dem Frühstück holten wir unseren Mietwagen bei der nahegelegenen Autovermietung ab. Ein KIA Rio sollte uns die kommenden knapp zwei Wochen durch den Nordwesten Frankreichs kutschieren.
So verließen wir die bretonische Hauptstadt mit unserem neuen Gefährt in Richtung Norden. In der St. Malo angekommen, suchten wir zunächst nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Bereits vor der Reise hatten wir den aktuellen Gîtes de France Katalog geordert, in dem verschiedene Privatunterkünfte verzeichnet sind. Die Preise sind je nach gebotener Qualität recht unterschiedlich. Für rund 50 Euro pro Doppelzimmer bekommt man ein sehr ordentliches Zimmer mit Frühstück.

Für St. Malo hatten wir bereits im Katalog eine Unterkunft in Quelmer gesichtet, hier war aber bereits alles ausgebucht. Zufällig entdeckten wir einige Häuser weiter ein "Bed and Breakfast"-Schild und klopften dort an. Die Gastgeber, ein nettes Rentnerehepaar, hatten noch Platz für zwei Nächte. Als wir uns später auf den Weg in die Innenstadt machten, gab man uns noch einen "Far Breton" zur Stärkung mit. Der puddingartige Pflaumenkuchen ist eine hiesige Spezialität und sehr sättigend.
St. Malo ist eine ehemalige Piratenhochburg. Durch das große Stadttor Porte St.-Vincent gelangt man die befestigte Altstadt, in deren Straßen sich die Touristen drängen. Neben den üblichen Souvenirläden gibt es aber auch etliche nett aussehende Restaurants hier. In einer Burg befindet sich außerdem ein interessantes historisches Museum, das wir uns ansahen. Danach machten wir noch einen Weg auf der Stadtmauer entlang, wo man aufpassen musste, nicht von Möwen gerammt zu werden.
Gegenüber der Stadt liegt das Fort National, das wir bei Ebbe zu Fuß erreichen konnten. Dies ist allerding nur unregelmäßig geöffnet. Das Wetter war noch einmal ziemlich unbeständig, dies sollte sich aber im weiteren Verlauf der Reise ändern, von nun an hatten wir fast nur noch gutes Wetter.

Sonntag, 7. September 2008
 Mont-St-Michel - Cancale


Unser heutiges Ziel war der Mont-St-Michel. Der berühmte Klosterberg gehört eigentlich schon schon zur Normandie, ist aber Pflichtprogramm für jeden Bretagnebesucher.
Wir parkten das Auto am Festland und gingen am Damm entlang zum mitten im Watt gelegenen Berg.
Inzwischen waren auch schon ziemlich viele Touristenbusse eingetroffen, da hätten wir wohl deutlich früher aufstehen müssen, um den Berg für uns alleine zu haben. So schoben wir uns also durch die engen Gäßchen nach oben zur Abtei. Von dort hatte man eine tolle Aussicht über das Watt. Neben der eigentlichen Abteikirche sollte man auch den Kreuzgang, das Refektorium und den Rittersaal (Salle des Chevaliers) gesehen haben.

Vom Mont-St-Michel fuhren wir weiter nach Dol-de-Bretagne, einen kleinen Ort mit einer mittelalterlichen Straßa und imposanter Kathedrale. In der Nähe liegt auch der Mont Dol, ein Granitfelsen ähnlich dem Mont-St-Michel, von wo aus man eine gute Aussicht über das Land hat.

Zum Ausklang des Tages bot sich noch ein Abstecher in den kleinen Fischerort Cancale an.
Da gerade Ebbe war, lagen die Fischerboote im Hafen auf dem Trockenen. Berühmt ist der Ort vor allem für die Austernzucht An der Hafenpromenade wurden entsprechend frische Austern verspeist, die man hier frisch erwerben konnte.

Montag, 8. September 2008
 Cap Fréhel - Ploumanac&h

 
Von St-Malo aus steuerten wir das Cap Fréhel an, das auf einer Landzunge am Rande der Côte de Granit Rose liegt. Bei strahlenblauem Himmel hatte man herrliche Aussicht auf das blaue Meer

Gegen Mittag fuhren wir weiter in die kleine Hafenstadt Ploumanac&h und suchten uns ein kleines Hotel. Die Côte de Granit Rose macht ihrem Namen alle Ehre. Große, rosafarbene Felsen prägen die Landschaft
Am Nachmittag ließen wir es gemütlich angehen und machten unter anderem einen Spaziergang entlang der Granitfelsen bis zum Leuchtturm

Später erstanden wir im Supermarkt noch eine Flasche Cidre für den Abend. Dieser Apfelwein ist bei den Bretonen außerst beliebt. Nach einem guten Abendessen in einer allerdings sehr vollen Pizzeria drehten wir noch eine Runde zum Hafen und leerten unterwegs den Cidre. 
A votre santé!
 

Bretagne - September 2008
Rennes - Palais St. Georges

Stationen der Rundreise waren unter anderem Rennes, Mont-St-Michel, Quimper, Lorient und Quiberon.

Bilder Bretagne