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Reisebericht Mexiko (6)

Oktober 2005

Palenque, Misol Há, Agua Azul

Sonntag, 6. November
Heute ging es weiter nach Palenque. Die Busfahrt vorbei an teilweise sehr ärmlichen Behausungen dauerte 5 Stunden, obwohl es nicht mal 200 Kilometer waren. Bei den Bergen und Kurven kein Wunder, aber zumindest war die Strecke nicht ganz so schlimm wie von Oaxaca nach Pochutla. Im Bus nach Palenque saßen witzigerweise fast alle Leute von der Mayadorftour.

Nachdem wir in Palenque angekommen waren, sind wir erst einmal zur Bank gegangen zum Geldabheben. Leider streikte der Automat bei beiden Banken des Ortes, so blieb uns nur noch die Kreditkarte. Nach dem Bankchaos bekamen wir gleich ein Collectivo zu den Cabañas in El Panchán auf der Straße zu den Ruinen. Dort war erstaunlicherweise nicht so viel los. Wir haben bei Rakshitas sofort eine gute Unterkunft bekommen, die Cabaña "La Luna". Nunja, etwas hellhörig war es schon, deshalb war auch nicht zu überhören, dass unsere Nachbarn in der Cabaña “El Sol” mit Familienplanung beschäftigt waren.

Wir sind dann im Restaurant etwas essen gegangen, wo man recht gemütlich saß und abends Live-Musik war. Dort haben wir ein amerikanisches Pärchen wiedergetroffen, das ebenfalls bei den Indígenadörfern dabei war. Sie erzählten uns noch von ihren Erlebnissen bei einer weiteren Tour in San Christóbal, wo sie bei einem Interview mit einem Zapatistenführer waren. Desweiteren berichteten sie von einer mordsmäßig großen haarigen Spinne mit 7 Beinen in der Dusche, wegen der sie sich nur unter Bewachung zum Duschen trauten...
Unser Haus war Gott sei Dank sauber, keine Moskitos und keine Mörderspinnen. Glück gehabt.
Dafür sahen wir auf dem Weg zum Restaurant eine Riesenheuschrecke, die gut getarnt auf einem grünen Blatt saß.

In El Panchán waren auch verschiedene Tourenanbieter vertreten, so dass wir für den Folgetag eine Tour zu den Palenque-Ruinen und den Wasserfällen Misol-Ha und Agua Azul buchten.

Sehr beeindruckend war übrigens auch die nächtliche Geräuschkulisse im Dschungel, schon deshalb hat sich die Übernachtung dort gelohnt.

Montag, 7. November
Unsere Tour ging morgens um 8 Uhr los, nach mexikanischer Pünklichkeit also so um kurz vor halb 9 Uhr. Unsere Tourgruppe bestand fast nur aus Deutschen, einer aus Wuppertal und zwei aus Offenburg, mit denen wir während der Tour meist unterwegs waren.

Die Palenque-Ruinen waren quasi um die Ecke, und dort war das Wetter auch noch einigermaßen gut. Es muss wohl teilweise übel schwül dort sein mitten im Dschungel, aber es war an diesem Morgen recht erträglich. Mangels Führer bei den Ruinen - die Tour beinhaltete nur Transport - haben wir uns an unser schlaues Buch “Reise Know How” gehalten.

Die Ruinen waren sehr beeindruckend, vor allem auch die Lage im Urwald. Wir haben natürlich auch einige Pyramiden bestiegen, das hält fit auf Dauer, sollte man jeden Tag machen...
Affen gibt es in Palenque wohl auch, haben sich uns allerdings leider nicht gezeigt, dafür sahen wir einige interessante Bananenstauden mit gelben und roten Bananen, lecker.

Bei den Ruinen trafen wir auch eine alte Bekannte aus Mexico-City wieder, eine Schwedin, die bei der Tour in Teotihuacán mit dabei war. Sie hat sich uns dann für die restliche Besichtigung von Palenque angeschlossen.
Kaum waren wir mit den Ruinen fertig, als der Himmel seine Schleusen öffnete und der Regenwald seinem Namen alle Ehre machte. Wir saßen dann zum Glück im Trockenen an der Gaststätte beim Museum und warteten, bis unsere Tourbus kam. Nach dem mexikanischen Motto “mañana” kam der Bus kam gleich mal 40 Minuten später.

Nach längerer Fahrt und einem Buswechsel an einer Tankstelle kamen wir dann beim Wasserfall Misol-Ha an. Größere Wasserfälle kamen mittlerweile auch in Form von Regen herunter, es war aber trotzdem sehr spektakulär. Man konnte auch hinter dem Wasserfall durchgehen, was ebenfalls eine interessante Perspektive war.

Weiter ging es dann zu Agua Azul. Der Weg dahin hat sich ewig hingezogen. Als wir endlich ankamen, war das Wetter immer noch nicht besser, es hatte sich im Gegenteil so richtig eingeregnet.
Das war eigentlich der einzige Tag, wo wir so richtig Pech hatten mit dem Wetter. Wir sind einige Zeit durch den Regen gestiefelt und haben uns dann in ein Restaurant mit Blick auf die Wasserfälle gesetzt. Einige wasserfanatische Touris gingen trotz strömenden Dauerregens baden, aber wir wollten lieber keine mordsmäßige Erkältung riskieren.
 
Nach 4 Stunden Wasserfall und Regenfall sind wir wieder nach Palenque gefahren. Haben uns alle beim Hotel der beiden Offenburgerinnen absetzen lassen, da wir noch ins Internetcafe und zum ADO-Busterminal wollten. Die beiden Internetcafes waren leider überfüllt, deshalb machten wir uns gleich zu Fuß auf den Weg zum Busterminal. Mittlerweile war es echt eklig nass und von den Dächern kamen Misol-Ha-ähnliche Wasserfälle, so dass wir froh waren, als wir unser Ticket nach Campeche besorgt hatten und im Taxi zu unserer Dschungelresidenz saßen. Der Taxista erzählte uns dann, dass für den nächsten Tag wieder herrlich schönes Wetter angesagt war, na toll.In El Panchán trafen wir abens im Restaurant wieder die beiden Amis, die eine ziemlich heftige Tour nach Bonampak hinter sich hatten und einige von der Cañón del Sumidero-Tour bzw. San Christóbal. Wir sind dann relativ bald zu Bett gegangen, da unser Bus schon um 8 Uhr morgens nach Campeche fuhr. 
Mexiko - Oktober 2005
Palenque: Turm von El Palacio

Vierwöchige Rucksackreise durch Mexiko.

Bilder Mexiko