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Reisebericht Australien (4)

März 2007

Tour Great Ocean Road

Di, 13. März 2007
Morgens checkten wir aus unserem Hostel aus, lieferten die Rucksäcke in der Bibliothek ab und gingen zunächst gemütlich frühstücken und Reiseproviant einkaufen.

Zu Fuß begaben wir uns dann später zum Victoria Arts Centre, dem Treffpunkt für unsere dreieinhalb-Tagestour mit "Waywardbus" nach Adelaide.
Wir hatten einen kleineren Bus für 24 Personen, das Gepäck wurde im Anhänger verstaut. Die Gruppe war bunt gemischt, so gab es zum Beispiel drei andere Deutsche, eine ziemlich rüstige Rentnerin und eine kanadische Familie, deren Mutter bei den "World Police and Fire Games" an den Start gehen wollte.
Tourguide Billy machte ebenfalls einen lustigen Eindruck, "he&s looking like a wombat", meinte ein Mitreisender später. Ein Wombat ist übrigens ein rundliches, bärenähnlich aussehendes Tier, das nur in Australien vorkommt. Ob das wohl ein Kompliment war?

Zunächst ging es auf die Schnellstraße, um einige Kilometer hinter sich zu bringen. Unterwegs wurde das Mikro herumgereicht und jeder musste sich kurz vorstellen.
Billy legte später seine "Morning Music" auf, die wir auch an den folgenden drei Tagen zu hören bekamen:

 "Redback, Funnel-Web, Blue-ringed octopus
 Taipan, Tigersnake and a Box jellyfish
 Stonefish and the poison thing that lives in a shell
 That spikes you when you pick it up
 
 Come to Australia
 You might accidentally get killed
 
 Your life&s constantly under threat
 Have you been bitten yet?
 You&ve only got three minutes left
 Before a massive coronary breakdown
 
 Redback, Funnel-Web, Blue-ringed octopus
 Taipan, Tigersnake and a Box jellyfish
 Big shark just waiting for you to go swimming
 At Bondi Beach
 
 Come to Australia
 You might accidentally get killed
 Your blood is bound to be spilled
 With fear your pants will be filled
 Because you might accidentally get killed"
 
 ("Deadly Animals" von den "Scared Weird Little Guys")


Na denn Prost...

Den ersten Zwischenstop legten wir am Bells Beach ein, einem bekannten Surferstrand. In Lorne gab es einen kurzen Kaffestop, wo wir auch etliche Kakadus in den Bäumen bestaunen konnten.

Zwei weitere Fotostops machten wir am Beginn der "Great Ocean Road" und an einem Koala-Verkehrsschild.
Bald sahen wir auch die ersten echten Koalas, die unterwegs faul in den Bäumen hingen und sich nur im Zeitlupentempo bewegten.

Am frühen Abend kamen wir in Apollo Bay an, wo wir übernachteten. Dort hatten wir quasi ein eigenes Haus, was sehr gemütlich war. Für einen geringen Aufpreis bekamen wir ein Doppelzimmer. Das Haus hatte auch einen Billardtisch, was Helmut natürlich gleich ausnutzte, um sich mit einem mitreisenden Engländer zu duellieren.
Später aßen wir alle in einer Pizzeria, wo es überdimensionierte Pizzen gab, von denen wir die Hälfte übrig lassen mussten.
Mit einigen anderen Mitreisenden drehten wir nach dem Essen noch eine Runde zum Strand und bewunderten den klaren Sternenhimmel mit Milchstraße und Kreuz des Südens.

Mi, 14. März 2007
Unseren ersten Stop machten wir zu einem kleinen Rundweg in einem cool-temperatured Rainforest in den Ottway Ranges.

Eine Kaffepause gab es in den Bergen, wo bunte Papageien in den Bäumen herumflatterten. Weiter ging es entlang der Küste zu den Gibson Steps. Eine steile Treppe führt dort von den Klippen zum Strand herunter.
Dann folgte mit den 12 Aposteln die wohl bekannteste Felsformation an der Great Ocean Road. Hier kam auch passenderweise die Sonne zum Vorschein, so dass sich ein spektakulärer Anblick bot.


Die nächste Station war Loch Ard Gorge, benannt nach einem Schiff, das 1878 in der Nähe auf Grund gelaufen war. Zwei Überlebende des Unglücks wurden in die Schlucht gespült und fanden dort Zuflucht.
Später ging es nach London Arch. Der bogenartig geformte Felsen im Wasser hieß früher London Bridge und war mit dem Festland verbunden, doch vor einigen Jahren brach der zweite Bogen zusammen. Zwei Touristen konnten unverletzt per Helikopter von dem nun isoliert stehenden Felsen gerettet werden.

Die Mittagspause verbrachten wir in Port Campbell, wo einige aus unserer Gruppe baden gingen. Der weitere Weg führte uns in den Tower Hill Nationalpark, einen erloschenen Vulkan. Dort gab es allerhand Tiere in freier Wildbahn. Wir machten zunächst einen Rundweg, auf dem wir auch eine Schlange sahen, die zum Glück weit genug weg war. Außerdem konnten wir Koalas, Känguruhs, Wallabies (ebenfalls eine Art Känguruh, die eher in den Bergen leben), einen Echidna (auch Ameisenigel oder Schnabeligel genannt) und Emus bewundern.
Diesmal übernachteten wir in Port Fairy im YHA (Youth Hostel Australia), wo wir uns ein Viererzimmer mit einem belgischen Ehepaar teilten.

Zum Abendessen waren wir wieder mit der Gruppe in einem Restaurant im Ort, wo es ein vegetarisches Buffet gab. Danach machten wir einen kleinen Nachtspaziergang zum Strand, wobei wir in der Dunkelheit etwas vom Weg abkamen (gibt es da nicht Schlangen?).
Im Meer waren einige Leute mit Taschenlampen am Fischen, das scheint sich offensichtlich zu lohnen.

Do, 15. März 2007
Heute ging es zunächst nach Cape Bridgewater, wo wir einen Spaziergang entlang der Klippen machten. Entlang des Weges konnte man eine mondähnliche Landschaft bewundern, den sogenannten "Petrified Forest" (versteinerter Wald).
Einige aus unserer Gruppe machten auch noch eine optionale Robbentour mit dem Boot, was aber angesichts des schlechter werdenden Wetters nicht so eine gute Idee schien. Später fing es auch an zu regnen, und wir flüchteten uns in ein kleines Restaurant am Strand.

Danach ging es weiter zu einer kleinen Höhle, die früher als Zuflucht diente, und nach Mount Gambier. Dort machten wir einen Stop am "Blue Lake", einem See in einem ehemaligen Vulkankrater, dessen Farbe wirklich "incredible blue" ist. In der Nähe lag auch das Umpherston Sinkhole, in dem Blumen angepflanzt sind und Efeu in die Höhle herabragt.

Den Abschluss des Tages bildete ein weiterer Spaziergang am Meer entlang.
Wir übernachtung im YHA in Robe, diesmal in größeren Dorms, das Hostel war ansonsten sehr ordentlich. Abends gab es ein "Barbie" (= Barbecue, Lieblingsbeschäftigung der Aussies).

Fr, 16. März 2007
Zunächst machten wir einen Fotostop bei Larry, the Big Lobster. Die Australier haben anscheinend eine Vorliebe dafür, überlebensgroße Figuren zu schaffen.
Weiter ging es zu einem riesigen, breiten und 40 Meilen langen Strand, der auch als Straße benutzt werden kann.
 
Im Caroong National Park fuhren wir eine "dusty road" entlang und machten Halt in der Caroong Wilderness Lodge. Dort unternahmen wir einen Bushwalk, wobei uns ein Aborigine einiges über nützliche Pflanzen erklärte. So gab es zum Beispiel salzig schmeckende grüne Blätter, die gegen Kater helfen oder Pflanzen, deren Geruch Moskitos abschreckt.
Außerdem bekamen wir noch eine abschreckende Geschichte von einer Engländerin zu hören, die eine Woche zuvor beinahe auf eine "most deadly snake" getreten wäre, was ihr fast eine Rückreise in der "painted box" beschert hätte. Wir blieben also lieber brav auf dem Weg und schauten etwas argwöhnisch in die angrenzenden Büsche, man kann ja nie wissen, was da so kreucht ud fleucht.

Im Anschluss gab es noch ein kleines Mittagessen in der Lodge, bevor wir die Fahrt fortsetzten. Per Fähre ging es über den Murray River. In einem schottischen Dorf wurde noch ein kleiner Boxenstop eingelegt, danach ging es durch das deutsche Städtchen Hahndorf nach Adelaide.

In der Innenstadt wurden wir abgesetzt und nahmen von dort die Tram nach Glenelg, die historische und einzige Straßenbahnlinie Adelaides.
Im Glenelg Beach Hostel hatten wir ein nettes 6er-Zimmer, sogar mit einzeln stehenden Betten anstatt der üblichen Stockbetten.
Das Hostel war nicht weit vom Strand und dem Pier entfernt, und abends konnten wir dort den Sonnenuntergang bewundern. Am Pier trafen wir zufällig zwei Mitreisende von der Tour und gingen noch zusammen Pasta essen.
Australien - März 2007
Great Ocean Road

Fünfwöchige Rucksacktour in Down Under.

Bilder Australien